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In den Schatten gestellt…

Woran lässt es sich erkennen? Woran erkennt man, ob ein radsportlicher Renntag so richtig erfolgreich war? An den Platzierungen, den Medaillen, am Preisgeld? An der Stärke der Konkurrenz, der Zuschauerzahl, dem Geschmack der Rennbratwurst? An Siegen und individuellen Erfolgserlebnissen? Gut möglich. Der Tuspo-Nachwuchs stellte am Pfingstmontag aber unter Beweis, dass noch durch eine andere Sache der ultimative Erfolg eines Vereins spürbar wird: Nämlich, wenn durch eine überragende Leistung sogar ein Rennsieg in den Schatten gestellt wird.

MichaDas „In-den-Schatten-Stellen“ war in Borsum im Übrigen auch im Wortsinne das Mittel der Wahl: Bei tropischen Temperaturen war Acht darauf zu geben, nicht bereits vor dem Startschuss des Rennens völlig zu dehydrieren. Reichlich trinken müssen hatte auch die Tuspo-Fraktion aus Trainern, Betreuern, Eltern, und Edelfans (und jenen, die eine Kombination all dieser Funktionen verkörperten), die mit dem Rad aus Göttingen die 100 Kilometer gen Norden geradelt waren. Obschon die Temperaturen bei ihrem Tourbeginn um 6 Uhr morgens noch relativ erträglich gewesen waren.

Auf dem 1,3 Kilometer langen und flachen Rundkurs sorgte aus Tuspo-Sicht vor allem ein U11-Trio für Aufsehen: Mit einer Startattacke setzen sich Linus Fahredorff und Cem Rosien vom Hauptfeld ab, während sie auch Paul Petry im Schlepptau mitnahmen. Runde um Runde vergrößerten sie ihren Vorsprung, während sie das Tempo so dosierten, dass Paul auf Tuchfühlung blLinus Fahrendorffeiben konnte.
„Mit dem klaren Dreifacherfolg der U11 haben wir ein deutliches Zeichen gesetzt. Nicht nur in Bezug auf das Tempo, sondern auch, was Taktik und Teamgeist betrifft“, befand Tuspo-Betreuer Basti Fahrendorff. „Es war Radsport bei den Kleinsten – vom Feinsten.“
Mit dem Luxus, den Sieg unter sich ausmachen zu können, steuerten die drei Tusporaner dem Zielstrich entgegen. In umgekehrter Reihenfolge wie am Vortag kamen Linus und Cem ins Ziel, nachdem Ersterer sich eine Runde vor Schluss abgesetzt hatte. Im Ziel waren die Drei erschöpft, aber zufrieden: „Ich konne zwar kaum noch atmen – aber bei Cem war es noch schlimmer“, wusste etwa Paul zu berichten, der ebenso wie seine beiden Kollegen einen funkelnden Pokal entgegennehmen durfte.

Tim Schäfer Während Leo Thomas es in der U11 mit Platz neun ebenfalls in die Top-Ten schaffte, kam der Tuspo auch in der U13 zweimal unter die ersten Zehn: Jarno Kelzewski wurde Sechster, Michael Streicher Neunter. Und auch Maxi Lange (14.) und Ben Thomas (18.) trotzten ebenso wie Florian Wiechers in der U15 (13.) wacker den heißen Temperaturen und dem Gegenwind auf der Zielgerade. Während im Hobbyrennen Tim Schäfer (Foto, im Dress seines Jedermannteams) Dritter wurde, beendeten Dominik Blome und Timo Holloway das Rennen der Eliteklasse über 65 Kilometer im Hauptfeld. Wobei all dies nach dem fulminanten Auftritt der Jüngsten nicht mehr als eine Randnotiz war.

HannahPodiumSchließlich wurde in der überschwänglichen und berechtigten Freude über den Dreifacherfolg sogar fast vergessen, dass Hannah Buch in der Rennklasse U13 weiblich ebenfalls einen Sieg einheimste und zudem in den Prämiensprints reichlich abräumte, während Kiki Ludwig in der U15 Dritte wurde. Bei allem Respekt für die Leistung der Mädels hätten wir aus Tuspo-Sicht wohl nur bedingt etwas dagegen einzuwenden, solche Platzierungen auch in Zukunft ab und an mal nur eher beiläufig wahrzunehmen. Schließlich wäre das der beste Beweis dafür, dass ein radsportlicher Renntag richtig erfolgreich verlaufen ist.

 

 

 

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