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Unliebsamer Rolle gerecht geworden

Einen schweren Stand hatte Frieder Uflacker beim Jedermann-Rennen Rund um den Elm in Braunschweig. Und das nicht nur, weil die Strecke mit zwei herausfordernden Anstiegen gespickt war – und diese bekanntermaßen nicht gerade zu Frieders Spezialdisziplin zählen. Sondern auch, weil der 37-Jährige als Vorjahressieger mit Sicherheit zum engsten Favoritenkreis gezählt wurde und damit etliche Augen auf ihn schielten. Und dass die Favoritenrolle im Sport nur selten von Vorteil ist, das belegen nicht nur etliche Interviews, in denen sich Sportgrößen dieser Rolle zu entledigen suchen. Sondern auch belegt es das Abschneiden (= Ausscheiden in der Gruppenphase) der spanischen Nationalmannschaft bei der aktuellen Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien.

Frieder jedoch hat auf dem 68 Kilometer langen Rundkurs Großes geleistet, indem er dieser eher unliebsamen Rolle gerecht wurde: Durch einen Kraftakt gelang es dem Tuspo-Fahrer, sich auch an den Anstiegen vorne im Feld aufzuhalten. So war er Teil der sich bildenden achtköpfigen Spitzengruppe – und dass diese spätestens ab dem Beginn des Rückweges gen Braunschweig, der insgesamt leicht bergab ging, gemeinsame Sache machte, war zu erwarten gewesen.

Völlig unerwartet war jedoch die Tatsache, dass diese Spitzengruppe abermals selektiert wurde: Kurz vor dem Ziel im Braunschweiger Prinzenpark schlugen zwei Fahrer – und sogar das Führungsfahrzeug – versehentlich den falschen Weg ein. Wobei dieses Kuriosum nicht zuletzt den Rennmoderator ziemlich aus dem Konzept brachte. Frieder wiederum ließ sich davon aber nicht beirren und erhöhte das Tempo bereits vor der letzten Kurve deutlich. Nach dem Abbiegen auf die Zielgerade zog er einen enorm langen Sprint bis zum Schluss durch und  ließ sich seinen zweiten Sieg in Folge in Braunschweig nicht mehr nehmen.

Während das Brüderpaar Reinhard und Wolfgang Witte die weiteren Podiumsplätze belegte, ist die Tatsache, dass Frieder nicht im blau-weißen Dress unterwegs war, keineswegs als Affront gegenüber seinem Heimatverein Tuspo zu verstehen. Vielmehr entschloss er sich dazu, im Trikot des Teams PERSONAL SPORTS | Charity für die gute Sache zu starten: Denn Ziel dieses neu gegründeten Teams ist es, Spenden und Aufmerksamkeit für den Verein gegen-Missbrauch zu generieren, der eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche ist, die Opfer von Gewalt sind.

Informationen zu dem Charity-Projekt gibt es hier, die gesamten Ergebnislisten des Jedermannrennens Rund um den Elm 2014 hier

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