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Zeitfahrsieg: Interview & Nachbericht

Mit einem neuen Streckenrekord haben Tuspo Radsportler beim Vierer-Mannschaftszeitfahrn nördlich von Hannover für Aufsehen gesorgt. Nachfolgend liefern wir noch zwei Artikel: zum einen den Pressebericht aus dem Göttinger Tageblatt, zum anderen ein kleines Siegerinterview mit einem der vier Siegfahrer, Jan Jannsen:


Mit welcher Taktik seid ihr in den Wettkampf gegangen, Jan?
Tuspo stellt Rekord auf
„Möglichst eine regelmäßige Pace zu fahren und vor allem nicht gleich am Anfang das Pulver zu verschießen. Zudem kam es unbedingt auf eine geschlossene Mannschaftsleistung an. Beim Mannschaftszeitfahren zählt jeder Fahrer – auch dann, wenn er nicht der Stärkste ist. Das Fehlen eines (wenn auch schwächeren) Fahrers macht sich insgesamt definitiv in einer schlechteren Gesamtzeit bemerkbar.

Was war für euch der Schlüssel zum Erfolg?
Neben einer guten Form und ordentlichem Zeitfahrmaterial war vor allem die Umsetzung der Trainingserfahrungen entscheidend. Daei ging es konkret um Faktoren wie die Führungslänge, Wechselzeichen und die Kommunikation.

 Lief es bei euch im Rennen durchweg rund oder gab es während eurer Rekordfahrt auch Schwierigkeiten?
Zum Glück konnte sich jeder so einbringen, dass er zwar an, nicht aber über seine Grenzen ging und wir tatsächlich erst auf dem Zielstrich von Krämpfen geplagt wurden. Das gelang durch die individuelle Führungslänge, denn das Tempo war konstant hoch. Leider hatten wir es allerdings wirklich in fast jeder der drei engen Kurven pro Runde mit zu überholenden Mannschaften zu tun. Dann überholen vier Mann vier andere, während sie sich alle am Anschlag befinden. Zudem hatten wir 3 verkehrsbedingte Staus: Einmal durch ein langsames Auto mit dicht gefolgtem Motorrad; einmal durch einen semilangsamen Riesentrecker mit Anhänger genau am Ortseingang. Das Dilemma erwartet uns aber am Ziel, wo ein auf den Parkplatz abbiegendes Auto stand, da Gegenverkehr unterwegs war. Das war schon fast gefährlich, weil wir alle im Zielsprint mit Maximalpuls unterwegs waren, abbremsen mussten und uns durch die enge Gasse zwischen Abbiegeauto und Zielwagen hindurch zwängten.

 Welche Erkenntnisse hast Du persönlich vom Mannschaftszeitfahren mitgenommen?
Ein Sieg kann auch (oder: gerade!) als Mannschaft wirklich Spaß machen. Das haben wir Autistensportler ja nicht so oft. Und noch eine weitere: Selbst unter Volllast muss man noch denken und vernünftig sein.

Vielen Dank für das Gespräch. (Das Interview führte Timo)