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Beim Tuspo fühlt man sich zu Haus

Was zeichnet eigentlich den Tuspo aus? Wodurch hebt er sich von anderen (Radsport-)Vereinen ab? Und welche Möglichkeiten bietet er dem Nachwuchs? Diese Fragen beantwortet in einem Interview Lorenz Fiege.  Der 21-Jährige zählte 2013 zu den aktivsten und erfolgreichsten Lizenzfahrern des Tuspo,  beschreitet seit  dieser Saison allerdings einen neuen Weg: Er hat ein Sportstudium in Köln aufgenommen und tritt daher für das Team Matrix in die Pedale. Im Gespräch lässt der Nachwuchsakteur Tuspo-Momente Revue passieren, beschreibt seine neue Situation und spricht über seine Ziele für die Zukunft.

Lorenz: Wie bist du zum Radsport und wie zum Tuspo gekommen?
Beim Tuspo bin ich seit der Saison 2009 – damals als Juniorfahrer in der Rennklasse U19. Rennrad gefahren bin ich allerdings schon vorher – erstmals 2006 am Lac d´Anncey in Frankreich, nachdem mir meine Eltern kurz zuvor ein „Lemond“-Rad geschenkt hatten.

Wie blickst Du insgesamt auf Deine Zeit beim Tuspo zurück?
Meine Zeit beim Tuspo hat mich als Rennfahrer aber auch als Person sicherlich sehr geprägt. Ich denke, dass ich speziell in den ersten drei Jahren sehr viel dazugelernt habe – beispielsweise gezieltes Training oder das taktische Verhalten im Rennen. Man könnte sogar sagen, dass ich das „Rennfahren“ beim Tuspo gelernt habe.

Und welche konkreten Momente im Tuspo-Trikot sind Dir in besonderer Erinnerung geblieben?
Auf jeden Fall die legendären Trainingslager im Frühjahr im häufig noch verschneiten Schwarzwald. Das waren jedes Mal einzigartige Tage! Jedoch sind nicht nur die langen Trainingseinheiten, sondern auch die gemeinsamen Abende im „Haus Waldhof“ mit schönen Erinnerungen verknüpft.  Etwas Besonderes waren auch die Starts als Gastgeber im großen Tuspo-Team bei der Tour d´Energie.

Was zeichnet den Tuspo aus?
Der Tuspo ist definitiv ein Verein, in dem man sich sehr schnell zu Hause fühlt. Ich wurde stets von vielen Seiten motiviert – aber ohne, dass großartig Druck aufgebaut wurde. Dies war besonders in meinen Jahren als Junior von Bedeutung, damit ich mich – ohne zu verkrampfen oder die Lust dam Radsport zu verlieren – effektiv weiterentwickeln konnte. Im Tuspo wird der Spaß am Radrennsport gerade für jüngere Fahrerinnen und Fahrer sehr gut vermittelt. Im Gegensatz zu anderen Vereinen ist der Tuspo zudem ein Verein, der nicht nur den Sport im Vordergrund sieht, sondern darüber hinaus die Bildung von Freundschaften. Dennoch kommt ein angemessener Leistungsgedanke keinesfalls zu kurz – deshalb entsteht insgesamt eine wirklich sehr angenehme Atmosphäre.

Was wünschst Du Dir in Deinem neuen Team?
Ich erhoffe mir, in meinem neuen Team neue Herausforderungen angehen zu können und habe allgemein meine Weiterentwicklung als Fahrer zum Ziel. Deshalb ist für mich in der kommenden Saison sehr reizvoll, Bundesliga zu fahren und an Rundfahrten teilzunehmen. Nach einigen Einsätzen werde ich weitersehen können, wo ich stehe, und was für Ergebnisse in naher Zukunft realisierbar sind. Fest steht, dass ich Radsport in den kommenden Jahren professioneller betreiben möchte. Schön wäre es, A- und B-Lizenzrennen unter den ersten Fahrern zu beenden und um den Sieg mitfahren zu können. Ein Traum wäre es, längerfristig mal in einem KT-Team (Kontinental-Team = semiprofessionelles Team, Anm.) zu fahren. Doch zunächst stehen genug andere, neue, und schwierige Herausforderungen für mich an.

Was tust Du, um Deine Ziele Realität werden zu lassen?
Natürlich hat mein Studium in Köln höchste Priorität. Ich muss sehen, wie genau es sich mit dem Sport vereinbaren lässt. Manchmal betreibe ich im Rahmen meines Studiums an der Sporthochschule sogar so viel Sport, so dass das Radtraining bisweilen vergleichsweise spärlich ausfällt. Aber das ist natürlich keineswegs fatal. Im Januar war ich für zehn Tage auf Mallorca im Trainingslager.

Und welche Trainingsbedingungen findest Du in Köln vor?
Glücklicherweise kommen gleich mehrere meiner Teamkollegen aus Köln und der Umgebung, so dass wir ideal zusammen trainieren können. Zudem habe ich immer die Möglichkeit, auf der Bahn der Uni zu fahren.
Das Terrain ist ebenfalls ähnlich abwechslungsreich wie in Nordhessen oder Südniedersachsen. Im Westen von Köln ist es flach, und im Osten lockt das bergische Land mit knackigen Anstiegen und sehr schönen Strecken. Leider sind nur die Straßen etwas mehr frequentiert…