Es brauchte wirklich nicht viel, um die Augen der jungen Göttinger Radsportler zum Funkeln zu bringen. Genau genommen waren bloß ein bisschen Farbe und einige hundert Meter „Straße“ vonnöten. Denn auf einem Asphalt-Abschnitt nahe Paus Innenstadt, der bei Tour-de-France-Etappen als Startpunkt dient, prangten wahrlich große Namen: In weißer Schrift standen dort niedergeschrieben alle Radsportler, die während der Frankreichrundfahrt bei Etappenanküften in Pau zwischen 1930 und 2017 als Erster den Zielstrich überquert hatten. Und dass für das Jahr 2017 der Name Marcel Kittel zu lesen war, machte die Sache aus deutscher Sicht natürlich irgendwie perfekt.
Die Begegnung mit der traditionsbehafteten Straße hatten wir während einer Stadtrallye, bei der auch andere Momente für ein „wow“ sorgen: . Der Blick in die sonnenbestrahlten Berge etwa, oder ein großer Innenstadtplatz, den nicht zuletzt kunstvoll platzierte, rosafarbene Regenschirme zu einer Augenweide werden ließen.
Während die Kinder am Vormittag in der Schule im Deutsch-Unterricht glänzen konnten – und sich davon verblüfft zeigten, dass die Lehranstalt aufgrund ihrer hohen Bezaunung („wie ein Gefängnis“) mehr als gewöhnungsbedürftig ist, erfuhren wir auch etwas über den örtlichen Radsport. Der hiesige Verein hat etwa 100 Mitglieder, Nachwuchsrennen sind ähnlich lang wie in Deutschland. Und am Samstagvormittag wird auch praktisch etwas „erfahren“: Dann organisieren unsere französischen Freunde einen kleinen Wettbewerb für uns.
Am Abend ging es zumindest für einen kleinen Teil der Gruppe noch zum Grillen in die Berge. Wo neben Fledermäusen und Geiern auch Maronen zu finden waren. Morgen wird es erstmals so richtig sportlich: In der Früh wird aufgesattelt für eine Rennrad-Tour, am Nachmittag erhalten wir einen Einblick in französische Sportarten…