„Ich hoffe, dass die gesamte Abteilung eine Null-Toleranz-Einstellung hat, was Doping betrifft. Diese Einstellung wollen wir auch immer wieder klar deklarieren und nach außen leben“, sagt Tuspos Abteilungsleiter Holger Buch. Er betont: „Doping ist kein Kavaliersdelikt. Und für mich ist Doping in allererster Linie Betrug – und zwar an anderen Sportskameraden.“ So bleibe der Fairnessgedanke auf der Strecke, sagt Holger.
Als er über Dritte davon gehört habe, dass es beim Tuspo eine positive Dopingprobe gegeben haben soll, sei Holger entsetzt gewesen: „Ich war völlig schockiert. Auch, weil das natürlich ganz und gar nicht zu unserem Nachwuchskonzept passt“, betont er. Holger ist neben seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter stark in die Geschehnisse im Nachwuchsbereich involviert. „Dort thematisieren wir Doping immer wieder und ich versuche, zu sensibilisieren, so weit es geht“, sagt er. Ein Beispiel dafür? Wenn jemand nach einer starken Leistung einen flapsigen Spruch a la „Wow, was hast du heute in deiner Flasche?“ zu hören bekommt, funke er dazwischen: „Das hat meiner Meinung nach mit Spaß nichts zu tun und ich spreche es an. Schließlich hat Doping unseren Sport beinahe zerstört.“ Auch beim Kadertraining werden Tuspos junge Sportler über das Tabu-Thema informiert.
Was die Einnahme verbotener Substanzen betrifft, ist Holger überzeugt: „Immer mehr Leute suchen nach Anerkennung, und offensichtlich geraten einige Sportler auf Abwege und schlagen dann diesen Weg ein.“ Er findet, bilanzierend: „Wenn sich jemand im Fitnessstudio vollpumpt, dann ist mir das relativ egal und die entsprechende Person gefährdet auf dumme Weise ihre Gesundheit. Aber im Radsport werden Kameraden, auch wenn sie in dem Moment Konkurrenten sind, betrogen.“
Text: Timo Holloway / Fotos: Frank Mölders