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Blog: Fahrt nach Pau, Tag 1

Auto – Zug – Bus – Flugzeug – Bus – Zug – Auto. Die Anreise nach Pau gestaltete sich noch anspruchsvoller als das „Klammotten-Anziehen“ vor einer Rennrad-Ausfahrt bei winterlichen Minusgraden. Doch am Mittwoch, pünktlich zur 20:15-Uhr-Prime-Time, hieß es plangemäß „bon soirrée“. Was uns Tusporaner in die französische Pyrenäen-Stadt treibt? Natürlich der Radsport…
In diesem Jahr feiert Pau mit Göttingen – und Göttingen mit Pau – 35-jährige Städteparterschaft. Den radaffinen Franzosen war sehr daran gelegen, dieses Jubiläum mit Radfahrern zu zelebrieren. Und so entstand der Kontakt zum Tuspo. Vor Ort sind fünf Betreuer und mehr als doppelt so viele Nachwuchsfahrer.

Wobei für Letztgenannte allein schon der Flug zum wortwörtlichen Höhepunkt avanicerte. Nachdem einige der Kids bislang kaum höher als 80 Zentimeter (Sattel), 7,5 Meter (Sprungturm) oder 12 Meter (Kletterpark) vom Boden abgehoben waren, verfielfachten sie diese Werte während der Anreise im Flieger völlig schwerelos.

Und während manch Betreuer glaubte, mit seinem Prophetenwissen zum Thema „Flugzeuge“ glänzen zu können („Wir fliegen mit Sicherheit später los als geplant!“, „In der Luft sind wir etwa 700 km/h schnell!“, „Die Flughöhe liegt bei 8000 Metern!“), demonstrierten die Kinder und Jugendlichen ganz flugs das Gegenteil, indem sie Fragen generierten, bei denen man sich gewünscht hätte, den Publikumsjoker in der Hinterhand zu haben: „Wie schnell fahren wir eigentlich, bevor wir abheben“, sei als ein Beispiel genannt, das einerseits das Betreuer-Ego rapide schrumpfen ließ – und andererseits womöglich auch als Indiz für eine Nachwuchs-Nervosität vor der Startphase gedeutet werden darf.

Die 80.000-Einwohner-Stadt im Südwesten Frankreichs, die nur durch wenige Kilometer von Spanien und nur durch eine Autostunde vom Salzwasser getrennt ist, wird uns in den kommenden fünf Tagen als Basis für radsportliche Ausfahrten, kulturelle Einblicke, Spaß in der Tuspo-Gemeinsschaft und landschaftliche Reize dienen. Der allererste Schritt bestand darin, dass die Tuspo-Sportler von pauinischen (?) Gastfamilien herzlichst in Empfang genommen wurden.

Und auch wenn am ersten Abend müde Kinderaugen und die Dunkelheit es noch verhindert hatten, so gelangten die Göttinger am Folgetag unweigerlich zu der erfreulichen Erkenntnis, dass Pau  ebenso wie Göttingen eine Stadt mit langjähriger Radsport-Faszination ist…