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Das Schönste am Bahnrenntag?

Was war für euch der schönste Moment beim diesjährigen Schüler-Bahnrenntag um den EAM-Cup? Jener, als Michael Streicher und Hannah Buch im Rennen der U13 eine gemeinsame Attacke setzten – und bis zum Ziel nicht mehr eingeholt werden konnten? Der Gesamtsieg von Franzi Arendt – oder einer der starken Sprints, durch die sie eben diesen unter Dach und Fach brachte? Die Momente, in denen gleich mehrere Tusporaner auf dem Podium standen?
Aus der Perspektive eines Organisators bzw. Trainers (und ich nehme an, damit aus Sicht der Meisten von uns sprechen zu dürfen) sind die schönsten Momente vor allem die, die auf den ersten Moment gar nicht so wirken mögen: Man freut sich diebisch, dass es trotz der nassen Bedingungen bei einem einzigen Sturz geblieben ist – und dieser zudem glimpflich verlief.
Man freut sich über die Szene, in der der allerjüngste Teilnehmer mit einer gefühlten 180er-Trittfrequenz auf seinem Puky-Rad sein Rennen über zwei Stadionrunden zu Ende bringt – und währenddessen den lautesten Applaus erhält, den man sich (und: ihm!) nur wünschen kann. Und man freut sich ganz grundsätzlich über die vielen Nachwuchs-Sportler, die auf der Radbahn nach ihrer persönlichen Höchstleistung streben. Ganz egal, ob sie währenddessen ein blau-weißes Trikot tragen, ein knallgrünes oder blau-gelbes. Einfach darüber, viele Kinder bewegt zu haben.

Und, das sei an dieser Stelle zugegeben: Man freut sich tatsächlich auch ein wenig über die Szenen, in denen nicht die eigenen Fahrer erfolgreich sind, sondern die Gegner. Sei es, weil ein Sportler in der U15 einfach grandiosen Rennsport bietet und immer genau dann schnell ist, wenn es wichtig ist! Sei es, weil Siege der Anderen auch stets zeigen, dass es nötig ist, weiter am Ball zu bleiben. Oder sei es, weil auch Coaching-Gespräche nach zweiten, dritten oder vierten Plätzen leichter fallen als nach Ersten. Wie das gemeint ist? Nun: Habt ihr schon einmal versucht, einen taktisch nicht gerade perfekten Auftritt kritisch zu kommentieren, wenn die Kinder als Kontra-Argument stets in der Hinterhand haben: „Aber, warum, Trainer? Ich habe doch gewonnen!“ Niederlagen sind in diesem Hinblick also bisweilen durchaus eine angenehme Sache.

Schlussendlich freut man sich nach einem teils regnerischen Renntag im Übrigen noch über eine andere Sache, die Radsportler mit Sicherheit perfekt nachvollziehen können: Im Anschluss an den Heimweg endlich die schon seit langer Zeit angefeuchteten Socken durch warme, wohlige, und vor allem trockene ersetzen zu dürfen…

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