Gleich am zweiten Schultag hieß es für die Tuspo-Rennfahrer schon: Unterrichtsbefreiung für die letzte Stunde! Denn für das Rennen in Oschersleben an einem Freitag muss man wegen des vielen Verkehrs schon mal etwas mehr Zeit einplanen.
Nach der etwas kürzeren Schule war dann schnelles Umziehen und wenn möglich auch noch Mittagessen dran (einige haben aber einfach im Bus ihre Nudeln gegessen). Dann ging es ab in den Bus und los nach Sachsen-Anhalt. Während andere gerade von der Schule kamen wurde bei uns im Tuspobus gespielt (bis die Handys keinen Akku mehr hatten), gelacht und erzählt. Die letzten Nudeln wurden noch gegessen und dann waren wir da: im VIP-Bereich, wie es auf dem Schild vermerkt war, der Motorsportarena Oschersleben! Natürlich ist die Aufregung, auf einer echten Rennbahn zu fahren, groß, doch da wir fast nur “alte Hasen” waren und Franzi, Linus, Cem und ich hier bereits im vorherigen Jahr ein Rennen gefahren sind, war Jarno der Einzige von uns, für den die Strecke völliges Neuland war.
Während unsere Betreuer die Startnummern geholt und unsere Räder zusammengebaut haben (danke!) wurden bei uns die Radschuhe eng geschnallt, die Brillen mit richigen Gläsern zusammengebaut und aufgesetzt und die Helme herausgekramt. Leider konnte man sich dieses Jahr nicht auf der Strecke warm fahren, weil dort noch Training mit echen Rennautos war. Dafür hatten wir den riesigen Parkplatz (wo dummerweise durch lauter Autos und lauter Rennräder sehr viel los war). Eigentlich war dann nach einigen Sprints zum warmwerden schon der Start der U13 dran. Jedoch gab es wohl, wie die Ansage uns mitteilte, einen Crash beim Training, bei dem ein Auto völlig ramponiert wurde, weshalb es eine Viertelstunde Verzögerung gab.
Nach diesem Vorfall passierte nichts Außergewöhnliches mehr vor dem Rennen (außer, dass der Parkplatz sich zunehmend füllte) und wir wurden dann zum Start gerufen. Dort war so einiges los, weil die U13 zusammen mit der U15 fahren und die U11 auch direkt am Anschluss starten sollte. Also gab es Gedrängel zwischen den ganzen Rennfahrern, bis dann endlich der Vorschlag kam, dass wir uns alle eine Runde einfahren sollten. Die Strecke war zwar breit, doch trotzdem gab es einiges zu beachten: auf der Strecke lag an wenigen Stellen noch Gummi von den Autoreifen; es gab eine relativ schwere 180° Kurve, bei der man davor das Tempo stark drosseln musste und es danach häufig schnelle Antritte gab und auf der relativ langen Zielanfahrt war ein leichter Anstieg, den man bei Tempo 40 oder mehr schon sehr dolle merken sollte.
Beim Start wurde dann nochmal erklärt, wie das Rennen ablaufen sollte. Es gab hier kein Rennen auf Endspurt, sprich wer als erstes über den Zielstrich fährt gewinnt, sondern ein Kriterium. Bei einem Kriterium gibt es Wertungsrunden, in denen man Punkte sammeln muss. Wer als erstes über die Linie fährt, bekommt 5 Punkte, der zweite 3, der dritte 2 und der vierte 1 Punkt. Danach geht das Rennen normal weiter, bis auf die Wertungsrunden. In der letzten Runde gibt es die doppelte Punktzahl, also statt 5, 3, 2 und 1 Punkt 10, 6, 4 und 2 Punkte. Am Ende gewinnt der mit den meisten Punkten.
Bei uns gab es in der 2. und in der 4. Runde eine Wertung, wobei die Wertung in der 4. Runde schon die Endwertung war. Das sind sehr wenige Wertungen für ein Kriterium.
Nachdem der Startschuss für die U15 Fahrer gefallen war, mussten wir noch warten, bis diese um die Ecke waren, dann fiel auch unser Startschuss. Als erstes haben wir etwas getrödelt, weil niemand seine Kraft schon so früh verbrauchen wollte. Dann gingen die ersten Attacken, die allerdings alle nicht viel gebracht haben. Als dann die Glocke (= nächste Runde Wertung) ertönte, wurde es zwar schneller, doch es waren noch die meisten in der Gruppe. Die Kurven wurden so gut wie möglich genommen, da jeder auf eine Attacke gefasst sein musste. Als wir dann in die Zieleingangskurve fuhren wurde das Tempo stark verschärft und der Sprint relativ schnell angezogen. 2 sehr starke Fahrer wurden erster und zweiter und ich bekam im knappen Sprint 2 Punkte. Danach wurde das Tempo hoch gehalten, bis wir in die Endwertungsrunde fuhren. Ab jetzt gingen sehr viele Attacken (allerdings alle erfolglos) und den Windschatten zu halten war sehr wichtig. Der Spurt wurde abermals früh angezogen und ich schaffte es wieder auf Rang 3. Die ersten beiden blieben unverändert und auch die beiden hinter mir hatten weniger Punkte als ich: Somit war das Ergebnis klar! Ich war dritte während Jarno sein Rennen im gleichen Feld unter den Top Ten beenden konnte.
Dann fiel auch schon der Startschuss für die U11: Sofort setzte sich eine dreiköpfige Tuspospitzengruppe, bestehend aus Franzi, Cem und Linus, ab. Zuerst war ihr Vorsprung noch relativ niedrig zu dem 4., doch durch schnelle Wechsel und gutes Zusammenarbeiten wurde das Rennen klar für den Tuspo entschieden: Im knappen Zielsprint mussten sich Cem und Linus Franzi ergeben. Cem wurde 2. und Linus 3. „Aber eigentlich hat ja der Tuspo hier gewonnen!!!“, wurde oft gesagt, was natürlich auch stimmt, denn ohne schnelles wechseln und gute Zusammenarbeit wäre das Podium für die drei wohl nicht so sicher gewesen.
Bei der Siegerehrung der U15 und U13 wurden lauter Fotos geschossen und Hände geschüttelt, woraufhin die U11er Siegerehrung doch tatsächlich vergessen wurde! Nach einiger Wartezeit musste dann einer unserer Betreuer zu den Veranstaltern gehen und ihnen sagen, dass die U11er Siegerehrung noch nicht stattgefunden hatte. Dann gab es doch noch viele lustige Fotos auf dem Podest, denn wenn die Siegerehrung schon vergessen wird und man so lange warten muss. „Das war ja wie beim letzten Mal“, fällt uns wohl schmunzelnd dazu ein, denn auch im vorherigen Jahr wurde die Siegerehrung der U11 vergessen…
Die Foto-Galerie von Frank gibt es hier