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Reicher Fünfter in Gehrden

„Insgesamt waren über die Renndistanz von 65 Kilometern stolze 300 Kurvenmannöver zu absolvieren“, sagt Tuspo-Trainer Frieder Uflacker über sein Rennen in Gehrden – und erklärt: „Hier ist nicht nur Tretkraft, sondern gleichermaßen Kurventechnik gefragt.“ Wobei der 37-Jährige diese Kombination nicht nur in diesem Jahr, als er schlussendlich Fünfter wurde, exzellent gemeistert hat, sondern auch schon in der Vergangenheit: „Unvergessen ist natürlich der Sieg vor genau zehn Jahren, als ich das Rennen auf dem Traditionskurs sogar –  48 Rundenlang  als Solist –  für mich entscheiden konnte“, schwelgt Frieder in Erinnerungen.

Auch 2014 machte der Tuspo-Fahrer auf dem verwinkelten Innenstadt-Rundkurs von Beginn an Druck – und wurde so zum Mitinitiator einer fünfköpfigen Spitzengruppe. Diese gewann in der Folge immer mehr Vorsprung auf das Hauptfeld, in dem wiederum sich die Reihen zunehmend lichteten. Die Tusporaner Dominik Blome und Kai-Henrik Günther schafften es jedoch, das Tempo des Hauptfeldes zu halten. Wobei Letzterer in Gehrden die nötige „Rennhärte“ für seinen Auftritt bei den Deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren Ende Juni suchte – und sicher auch gefunden hat.

Nach etwa der Hälfte des Rennens bahnte sich für das Führungsquintett die Überrundung des Hauptfeldes an. Dass Frieder mächtig Druck hatte, bewies nicht nur die Tatsache, dass er unzählige Prämiensprints souverän für sich entschied. Sondern auch die Erkenntnis des Rennsprechers im Zielwagen: „Stark is´der;  der is´stark“, sagte dieser im Verlauf des sonnigen Abends nicht nur einmal.

Nachdem die fünfköpfige Führungsgruppe im Hauptfeld mit Rundenvorsprung Fuß gefasst hatte, stand der erste Schlussspurt des Tages an: „Genau genommen waren es zwei Finals, nämlich das um drei Runden vorgezogene für das überrundete Hauptfeld und schließlich das unserer Spitzengruppe“, erklärte Frieder. Während sich der 37-Jährige  beim ersten Finale in den Dienst von Dominik stellte, der schlussendlich 19. wurde, stand kurz darauf die Entscheidung um den Rennsieg an.

Am schnellsten war dabei Felix Reinken (RSV Güthersloh). Dass Frieder nach seinem extrem starken Auftritt am Ende Fünfter wurde, sorgte unter einigen Zuschauern  (und vermutlich auch bei dem Rennsprecher) für Verwunderung.  Und natürlich wäre es gegenüber den anderen Fahrern des Führungsquintetts überaus respektlos, zu behaupten, dass ein besserer Platz möglich gewesen. Sicher ist jedoch, dass Frieder gern am Rennen „Rund um den Elm“ Anfang Juli teilnehmen möchte, an dem er nach einem Aufstieg in die B-Klasse, den ein Sieg nach sich gezogen hätte, nicht mehr hätte teilnehmen dürfen.

Frieder selbst gab sich diesbezüglich diplomatisch: „Beim Finale der Spitzenreiter ist am Ende ein fünfter Platz in einem Quintett sicher keine Heldentat. Doch der Fokus lag voll auf den rennbegleitenden Prämienspurts, dem Teamwork, und darin, in einem engen Finale nicht unnötig etwas zu riskieren.“
Im Fazit war es für den reichen Fünften also „eine schöne Kurven-Sprintprämien-Gaudi mit anschließend genügend Taschengeld für den Besuch beim Ortsansässigen Italiener mit zwei weiteren Vereinskollegen“.